| Schlagquartett Köln |
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Carola BauckholtCarola Bauckholt wurde 1959 in Krefeld geboren. Nach mehrjähriger Mitarbeit im Krefelder Theater am Marienplatz (TAM) studierte sie von 1978 bis 1984 an der Musikhochschule Köln bei Mauricio Kagel. 1985 gründete sie mit Caspar Johannes Walter den Thürmchen Verlag, 1991 das Thürmchen Ensemble. Sie erhielt zahlreiche Stipendien und Auszeichnungen, u .a. 1986 das Bernd Alois Zimmermann Stipendium der Stadt Köln, 1997 den Aufenthalt in der Villa Massimo in Rom. 1998 wurde sie mit dem Künstlerinnenpreis des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet und vertrat Deutschland bei den Weltmusiktagen in Mexiko 1992, in Kopenhagen 1996, in Seoul 1997 und in Zürich 2004. Im diesem Jahr wird ihre Komposition "hellhörig" in Warschau, Santiago de Chile und Buenos Aires mit dem Schlagquartett Köln zur Aufführung kommen.2008 erhielt sie den „Stern der Woche“ der Abendzeitung München für „hellhörig“ bei der 11. Biennale München. Im April 2010 wurde ihr in der Kategorie Experimentelle Musik der Deutsche Musikautorenpreis der GEMA verliehen. Ein zentrales Moment der Werke von Carola Bauckholt ist das Nachdenken über das Phänomen der Wahrnehmung und des Verstehens. Ihre Kompositionen vermischen oft Elemente aus visueller Kunst, Musiktheater und konzertanter Musik. Dafür bedient sie sich gerne geräuschhafter Klänge, die oft mit ungewohnten Mitteln erzeugt werden und nicht in ein vorgegebenes Kompositionsraster eingearbeitet, sondern in ihrer freien Entfaltung beobachtet und fortgeführt werden. HellhörigDas Theater des Klangs, das Theater des Raums und des Lichts verbinden sich zu einer dynamisch-sensiblen Gestalt, die sich fortwährend ändert. Sie braucht keine Worte, keine Begriffe, auch keine vorgegebene Klang-Grammatik. Es gibt kein Libretto. Hellhörig erzählt eine Geschichte, vermittelt Erfahrung und entwickelt eine räumliche Semantik jenseits der herkömmlichen Sprache. Die Musik rückt das, was uns allgegenwärtig nahe ist, aus dem Schein des Selbstverständlichen heraus und stellt es in den Brennpunkt konzentrierter Wahrnehmung. Hellhörig entsteht aus Geräuschen, aus deren Zusammenwirken, aus ihrem Durchleuchten, aus ihrer Mikroskopie. Durch ihre komponierte Konstellation entsteht für das Ohr eine Situation fremder Nähe. Was wir kennen, was wir wissen, und was wir aktuell erfahren, bricht auseinander und muss sich neu finden. In Korrespondenz zum Klanggeschehen ändern sich die Raum- und Lichtverhältnisse auf der Bühne. Szenische Aktion, Licht und Klang sind auf variable Weise miteinander vernetzt. Das Musiktheater ohne Worte kehrt die Alltags-Hierarchie der Wahrnehmung um. Das Ohr, nicht primär das Auge lenkt durch das Drama, und doch müssen, wie bei jedem Theaterereignis, beide Sinne zusammenwirken. Wie in einer Arena schauen Sie von oben auf den Bühnenraum und auf alles was dort – theatralisch und musikalisch – gespielt wird. Hellhörig – das ist (Klang-)Theater pur. In gewohnter Umgebung Ientstand 1991 anlässlich des 60.Geburtstags von Mauricio Kagel. Feine Geräuschklänge werden durch das Erscheinen von Gegenständen interpunktiert. Das Stück wird mit dem Text "Der Maler und die Uhr" von Daniil Charms eröffnet. Daniel Charms "Der Maler und die Uhr" Serov, der Maler, ging zum Obvodnyj Kanal. Geräuschefür zwei Spieler Die Geräusche entstanden 1992 auf Anfrage des DeutschlandRadio Köln anlässlich des Todes von John Cage. Es ist das radikalste meiner Stücke. Hier sind Geräusche roh belassen und nur zu Akkorden zusammengefügt. Stachel der Empfindlichkeit (1997/98)Musiktheater für zwei Stimmen, drei Celli und vier Schlagzeuger Zwei Personen befinden sich in einer ähnlichen Situation: sie warten. Uraufführung am 27.11.1998 im Stadttheater Bielefeld durch das Schlagquartett Köln, Cellotrio Blue, Annette Robert, Charles Maxwell Hirn & Ei (2010)Hirn & Ei entstand 2010/2011 im Auftrag von Brigitte Feldtmann für das Schlagquartett Köln. Aus der Erfahrung, wie überzeugend Thomas Meixner, Boris Müller, Dirk Rothbrust und Achim Seyler Rhythmen und Sinnzusammenhänge nur mit ihren Händen und Augen vermitteln können, habe ich diesmal auf Instrumente verzichtet. Übrig blieb fast nur eine Gore-tex Jacke, wie sie heute auf der Straße allgegenwärtig ist. Diese Jacken sind bei jeder Bewegung auch akustisch präsent, aber wir überhören dies. Während der langjährigen Zusammenarbeit mit dem Schlagquartett bin ich immer wieder davon fasziniert, wie differenziert sie an der Gestaltung von Rhythmen arbeiten: von dem Reichtum der Möglichkeiten durch Artikulation. In diesem Stück hört man im Grunde nur Wischklänge, die durch feine Veränderungen der Artikulation variiert und umgedeutet werden. Das Stück entstand in enger Zusammenarbeit mit dem Schlagquartett Köln und ist ihnen sozusagen auf den Leib geschrieben. mehr Informationen über Carola Bauckholt: www.thuermchen.de/ |
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| von HYPERWERK 2002 |
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